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WhatsApp im Test – Jan Koum beteuert Unabhängigkeit von WhatsApp

WhatsApp im Test – Jan Koum beteuert Unabhängigkeit von WhatsApp
Jakob Straub

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  • Aktualisiert:

WhatsApp hat die iOS-Version der Messenger-App aktualisiert. Nach einem Update für Android letzte Woche bekommen jetzt auch iPhone-Nutzer weitere Einstellungen zur Privatsphäre. Damit kann festgelegt werden, wer genau dem Online-Status oder das Profilbild sehen kann. Außerdem wendet sich WhatsApp-Chef Jan Koum beschwichtigend an die Nutzer der Anwendung und hebt die Bedeutung von Privatsphäre und Datenschutz für WhatsApp hervor.

Jan Koum über den Umgang mit Nutzerdaten bei WhatsApp

WhatsApp-Chef Jan Koum will in einem Blog-Eintrag das Bild von WhatsApp “geraderücken” – zu viele falsche Informationen seien in Bezug auf die Partnerschaft von WhatsApp und Facebook im Umlauf.

“Wenn die Zusammenarbeit mit Facebook bedeutet hätte, dass wir unsere Werte ändern müssen, dann wären wir nicht darauf eingegangen”, schreibt er. Koum betont noch einmal, dass WhatsApp weiterhin unabhängig und selbstständig operieren wird. Es werde sich nichts an den Überzeugungen und Prinzipien ändern. Der WhatsApp-Chef holt weit aus, um die Bedeutung der Privatsphäre für die Messenger-App zu erklären. Der gebürtige Ukrainer wuchs in der Sowjetunion auf. Die Furcht vor Überwachung und Abhörung nennt er als einen der Gründe, warum er in die USA auswanderte.

Sicherheitsproblematik von WhatsApp

Koums Beitrag kann auch als Reaktion auf die letzten Meldungen zur Sicherheitsproblematik der Anwendung gesehen werden. Ein niederländischer Programmier hat gezeigt, wie leicht andere Apps unter Android auf die WhatsApp-Datenbank der Chatgespräche zugreifen und diese auslesen können. Zuvor hatten zwei spanische Sicherheitsexperten die Manipulation von Absenderinformationen einer WhatsApp-Nachricht demonstriert. Jan Koum hat sich dazu bereits geäußert und bezeichnete die Medienberichte als überzogen.

Trotz der Unabhängigkeit von WhatsApp erklärt Facebook die Sicherheit der Anwendung zur Top-Priorität. Scott Renfro, einer der Verantwortlichen für die IT-Sicherheit des sozialen Netzwerkes, will die Sicherheit von WhatsApp verbessern. Die Sicherheit sei absolut Aufgabe des Facebook-Teams.

Die Messenger-App im Test

Es wird sich zeigen, ob sich die WhatsApp-Nutzer in Deutschland beschwichtigen lassen. Mit einem eigenen Mobilfunk-Tarif sowie einer Telefonfunktion will der Dienst hierzulande noch attraktiver werden. Aufgrund der Übernahme durch Facebook raten deutsche Datenschützer allerdings zum Wechsel. Die Stiftung Warentest beurteilte in einem Test von fünf Messenger-Apps WhatsApp als sehr kritisch.

Das deutsche Unternehmen Perfect Forward Secrecy Group (PSW Group), bekannt für die Anwendung De-Mail, testet gerade insgesamt neun Messenger-Apps. Untersucht werden nicht nur Privatsphäre und Datenschutz, sondern auch allgemeine Parameter wie Verbreitung, Kosten, Optik oder Bedienbarkeit. WhatsApp hat als erste Anwendung den Test durchlaufen. Die Zuverlässigkeit der App stuft die PSW Group als “insgesamt sehr gut” ein. Negativ fallen unzureichende Verschlüsselung, Datenschutzmängel, intrasparente AGBs und ein nicht vorhandener Jugendfilter auf. Inzwischen greifen bei WhatsApp immerhin die europäischen Datenschutzrichtlinien.

In den nächsten Wochen werden auch die WhatsApp-Alternativen getestet, mit dabei sind Threema, Telegram, TextSecure und Cryptocat.

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Quelle: WhatsApp Blog | PSW Group

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