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“Der Verkauf wird sehr gruselig” – WhatsApp-Betatester zur Facebook-Übernahme

“Der Verkauf wird sehr gruselig” – WhatsApp-Betatester zur Facebook-Übernahme
Tim Vüllers

Tim Vüllers

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Facebook hat gestern die Übernahme des beliebten Kurzmitteilungen-Dienst WhatsApp bekannt gegeben. Das soziale Netzwerk zahlt 16 Milliarden Dollar für eine App, die in Deutschland größer ist als Facebook selbst. Doch was bedeutet die Übernahme aus Nutzersicht? Wir haben uns sich mit dem WhatsApp-Beta-Tester Ilhan Pektas unterhalten.

“Wir wollen eine nachhaltige Firma aufbauen. Wir wollen groß werden, wir wollen nicht verkaufen. Unser Ziel bleibt es, auf jedem Smartphone der Welt zu sein” diese Aussagen von WhatsApp-Gründer Jan Koum sind keine zwei Wochen alt und bereits überholt.

Das ist eine “reine Marketing-Sache – das sollte klar sein”. Beta-Tester Ilhan Pektas klingt  wenige Stunden nach der Bekanntgabe der Übernahme wenig überrascht. Der WhatsApp-Verkauf, so glaubt es Pektas, sei lange geplant gewesen. Nur die “Zahl hat noch nicht gestimmt.” Bei 16 Milliarden Dollar fiel gestern der Hammer. Doch wir fragen uns: Was passiert mit unseren Daten?

WhatsApp bleibt ein unabhängiges Produkt

Laut Facebook bleibt WhatsApp, genauso wie Instagram, ein eigenständiges Produkt. Insbesondere die auf der Hand liegende Befürchtung, dass Facebook WhatsApp in den eigenen Facebook Messenger integriert und so alle privaten Nachrichten dem sozialen Netzwerk zufallen, hat Facebook abgestritten. Es bleibt trotzdem ein fader Beigeschmack.

“Es ist klar, dass große Unternehmen unsere Daten speichern”, rückt Pektas die Diskussion ins richtige Licht. Beim Thema WhatsApp sind das insbesondere die Millionen von Telefonnummern, die die App bei jeder Installation auf die eigenen Server überträgt. Was hat Facebook nun vor?

WhatsApp und Facebook verbinden sich.

Pektas glaubt, dass WhatsApp und Facebook im Laufe der Zeit zusammenfinden. Es werde zwar noch eine ganze Zeit dauern, bis das ganze ins Rollen gerate, doch am Ende entstehe “nicht nur eine Social Media App sondern ebenfalls eine App für Kommunikation.” Und das umfasse neben den Textnachrichten auch Telekommunikation.

Der Verkauf wird sehr gruselig werden.

Pektas sieht die aufregende Nachricht skeptisch. Facebook beherrscht mit der Übernahme nicht nur den Markt der sozialen Netzwerke sondern nun auch einen der wichtigsten Kommunikationswege. Seine Befürchtung: “Es können ganz einfach Nummern gesperrt werden bei WhatsApp, wenn man gern mal schlechtes über WhatsApp schreibt.”

Unternehmen haben theoretisch das Recht, Kunden einen Zugang zu ihrem Service zu untersagen – allerdings gibt es für solche Befürchtungen bei WhatsApp bislang keine Beweise.

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