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Recht auf Vergessenwerden: Google löscht nicht alle Einträge

Recht auf Vergessenwerden: Google löscht nicht alle Einträge
Tim Vüllers

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Seit Mitte Mai können EU-Bürger Suchergebnisse bei Google löschen lassen. Das sogenannte Recht auf Vergessenwerden schützt die Privatsphäre von Nutzern vor irrelevanten, falschen oder veralteten Inhalten. Doch Suchmaschinenbetreiber wie Google setzen die Forderungen der EU nur halbherzig um.

In den ersten drei Monaten seit der Entscheidung der EU haben von Mai bis Anfang August 2014 16.500 Deutsche einen Antrag auf Vergessenwerden gestellt. Im EU-Schnitt hat Google 53 Prozent aller Anträge stattgegeben und die Suchergebnisse zu den Namen der Antragsteller gelöscht – allerdings nur in der EU.

Googles Interpretation der neuen EU-Richtlinie nach muss das Unternehmen die Inhalte nicht aus dem gesamten Suchindex löschen. Stattdessen entfernt Google die Ergebnisse nur in der EU. Sucht ein Nutzer also nicht über die lokale deutsche Suche sondern über die amerikanische Suche Google.com, findet man die Ergebnisse weiterhin. Dies will die EU jetzt ändern.

EU bereitet Richtlinien vor

Einem Reuters-Artikel nach bereitet die EU deshalb neue Richtlinien vor, die den Umgang mit dem Recht auf Vergessenwerden festlegen. Aus Sicht europäischer Datenschützer muss Google die Suchergebnisse auch von Google-Versionen außerhalb der EU entfernen. Google äußerte sich bislang zurückhaltend und erklärte gegenüber Reuters, dass man die neuen Richtlinien “aufmerksam lesen” werde.

Umstrittene Richtlinie

Die Entscheidung der EU wurde vielerorts als Sieg für den Datenschutz gefeiert. Doch die Richtlinie ist auch unter Datenschützern umstritten, da sie Potential bietet, um die Vergangenheit zu schönen.

Wie stehen Sie zum Recht auf Vergessenwerden? Haben Sie ein Recht darauf alte Sucheinträge zu löschen oder glauben Sie, Verbrecher nutzen die Richtlinie nur aus, um ihr altes Leben zu verschönern?

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Über den Autor: Tim Vüllers

Apps, Smartphones, Statistik und das Internet of Things sind Themen, mit denen ich auch meine Freizeit verschwende. Bei Softonic schreibe ich hauptsächlich über Smartphone-Apps und E-Mail-Sicherheit. Meine neuste Leidenschaft: Der Datenjournalismus.

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