Lavabit stellt seinen Dienst ein. Der Anbieter von sicheren E-Mail-Diensten will mit diesem Zug dem Druck amerikanischer Behörden zuvorkommen und verabschiedet sich mit drastischen Worten. Zu den angeblichen Kunden des Unternehmens gehörte auch NSA-Enthüller Edward Snowden.
Der Lavabit-Gründer Ladar Levision richtet sich in einem offenen Brief an die bisherigen Nutzer und die Öffentlichkeit. Mit der Entscheidung den Dienst einzustellen, entziehe er sich dem Druck unter dem er seit sechs Wochen stehe. Vor nicht einmal neun Wochen hat der NSA-Enthüller Edward Snowden begonnen die Überwachugsaktionen der NSA aufzudecken. Snowden soll Lavabit genutzt haben um unter anderem aus Russland weitere Informationen an die Öffentlichkeit zu tragen.
“Vertraut keinen Unternehmen mit Sitz in den USA”
Unter welchem Druck Lavabit stand und aus welcher Richtung er ausgeübt wurde, darf Levision dem offenen Brief nach nicht sagen. Er habe aber die Entscheidung treffen müssen “Verbrechen an der amerikanischen Bevölkerung” zu begehen oder Lavabit zu schließen. Ein Schritt, der einmal mehr unterstreicht, was die amerikanische Angst vor Terror-Anschlägen bewirkt.
Aktuell versucht sich Lavabit juristisch zu währen und pocht auf Grundrechte in der amerikanischen Verfassung. Doch bis es dazu kommt empfiehlt Levison keinem Unternehmen mit physischen Wurzeln in den USA privaten Daten anzuvertrauen.
Unsere Meinung:
Lavabit-Schließung entlarvt USA als Überwachungsstaat
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