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Whisper + Vine = Awkward: Der anonyme Video-Beichtstuhl

Whisper + Vine = Awkward: Der anonyme Video-Beichtstuhl
Tim Vüllers

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Manchmal gibt es Dinge, die sind so unangenehm peinlich, dass man sie jemandem erzählen muss. Doch was, wenn kein guter Freund in der Nähe ist? Awkward!!, ein neues soziales Netzwerk aus Berlin, löst dieses Problem mit verschwommenen Video-Beichten.

Mit Awkward!! teilt man peinliche Momente mehr oder weniger anonym mit der Welt. Mit ein paar Fingertipps zeichnet man ein Video auf, in dem man der Welt seine Probleme mitteilt. Awkward!! verwischt das Video, sodass andere nicht direkt erkennen können, wer denn dort beichtet. Die Stimme wird allerdings nicht verzerrt.

Awkard!! unterscheidet sich mit seinem Beichtstuhlkonzept nicht groß von bisherigen Anbietern wie Whisper und Secret. Die App lebt davon, dass Menschen aus aller Welt ihre mehr oder weniger dunklen Geheimnisse halb-anonym mit der Welt teilen. Das Bedürfnis einen peinlichen Augenblick teilen zu müssen, dürfte jeder schon einmal erlebt haben. Doch nicht immer steht auch jemand zum Teilen zur Verfügung – hier kommen die sozialen Netzwerke ins Spiel.

Für Voyeure mit einem Hang zur Schadenfreude

Anders als die bisherigen Anbieter setzt Awkard!! aber nicht auf Memes (Whisper) und kurze Textbeichten (Secret). In Awkard!! beichtet man der Kamera und bekommt so mehr oder minder das Gefühl, sich nicht einem Computer sondern anderen Menschen zu öffnen. Anziehend ist das Konzept aber vor allem für die andere Seite des Beichtstuhls. Voyeure und schadenfrohe Smartphone-Nutzer hatten es noch nie so einfach, sich an Peinlichkeiten und Missgeschicken anderer zu erfreuen.

Mein Lehrer hat mich nackt gesehen.

Bislang ausschließlich für iOS erhältlich, erfreut sich die seit wenigen Tagen erhältliche App bereits einiger Beliebtheit, gerade bei US-Teenagern. Das Ergebnis sind Beichten wie “Mein Lehrer hat mich nackt gesehen”. Es sind Momente, die uns mit 15, 16 oder 17 unendlich peinlich sind und über die wir nach einigen Jahren fröhlich lachen. Hier liegt auch der Charme der App. Durch die Videoaufnahmen sind die Beichten persönlich und anonym. Als Zuschauer wischt man sich durch die kleine Dramaturgie übersensibler Teenager und teilt sein Mitgefühl durch einen Doppeltipp auf das Video mit dem heute obligatorischen Like.

Unser Fazit: Eine App, die man einmal ausprobieren sollte, selbst wenn man nichts zu beichten hat.

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